Aufmerksamkeitsschwäche Archive - https://talententwicklung.org/tag/aufmerksamkeitsschwaeche/ Sun, 26 Dec 2021 10:23:52 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.7.1 https://talententwicklung.org/wp-content/uploads/2021/10/cropped-Favicon_Zeichenfläche-1-32x32.png Aufmerksamkeitsschwäche Archive - https://talententwicklung.org/tag/aufmerksamkeitsschwaeche/ 32 32 207283683 Fernseher im Kinderzimmer ? https://talententwicklung.org/fernseher-im-kinderzimmer/ Sat, 25 Dec 2021 19:32:40 +0000 https://talententwicklung.org/?p=3708 Digitale Medien zu nutzen, ist im Leben unserer Kinder selbstverständlich. Sie gehören zu den beliebtesten Geschenken. Jeder zehnte Dreijährige benutzt bereits das Internet. Jeder fünfte der Sechs-Siebenjährigen besitzt ein Smartphone. Vom zehnten Lebensjahr an verbringen rund 98% aller Kinder und

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Digitale Medien zu nutzen, ist im Leben unserer Kinder selbstverständlich. Sie gehören zu den beliebtesten Geschenken. Jeder zehnte Dreijährige benutzt bereits das Internet. Jeder fünfte der Sechs-Siebenjährigen besitzt ein Smartphone. Vom zehnten Lebensjahr an verbringen rund 98% aller Kinder und Jugendlichen täglich 160-230 Minuten online an Smartphones, Laptops, Tablet-PCs oder Spielkonsolen mit Computerspielen, Musikvideos oder Videoclips. Dazu trifft man sich auf Facebook, in WhatsApp-Gruppen, stellt ein Selfie oder gar sein Essen auf Instagram oder Snapchat. Sie dürfen nichts verpassen, müssen ihr virtuelles Leben retten, um zügig zu „leveln“ und in der Highscore-Tabelle oben zu stehen. Jede freie Minute müssen im Pokemon Go-Fieber Monster gejagt und trainiert werden.

Diese Daten liefern uns regelmäßig der Branchenverband Bitkom und die jährliche JIM-Studie (Jugend, Information, Multi-Media), die auf Selbsteinschätzung der Kinder basiert. Und da bleibt wirklich kaum noch Zeit für non-mediale Freizeitaktivitäten, wie Sport, Musik oder gar für Hausaufgaben oder Vertiefung von Erlerntem.

Warum der Handy-Konsum unsere Kinder verändert und die Mattscheibe kein Babysitter ist.

Der Gehirnforscher Manfred Spitzer belegt, dass bei Kindern und Jugendlichen die Lern- und Gedächtnisleistung und Konzentrationsfähigkeit drastisch vermindert wird. Informationen überlagern sich völlig ungefiltert und wichtiger Schulstoff wird nicht in das Langzeitgedächtnis überführt. Stundenlanger Medienkonsum hemmt die Ausbildung der Exekutivfunktion, die Fähigkeit, Ziele konsequent zu verfolgen und Regeln zu verstehen, erklärt der Neurowissenschaftler Dieter F. Braus. Kinderärzte und Krankenkassen warnen vor den gesundheitlichen Schäden. Besonders besorgniserregend ist aus ärztlicher Sicht die Belastung durch die elektromagnetische Strahlung der WLAN-Frequenz. WLAN-Netzwerke sind in 95% aller Haushalte die Regel.

Die Folgen durch exzessive Nutzung sind Aufmerksamkeitsstörungen, Lese- Rechtschreibschwäche und Sprachauffälligkeiten, Ängste und Mutismus, Schlafstörungen und Gewaltbereitschaft, Bewegungsmangel und  Übergewicht, Haltungsschäden und Kopfschmerzen, Tinnitus und „painful thumb“, Depressionen und soziale Isolation.  

Clay Shirky, Professor für Neue Medien in den USA, hat seinen Studenten jetzt untersagt Computer, Tablets und Smartphones in seinem Seminarraum zu benutzen. Seine Begründung: „Wir wissen, dass Multitasking schlecht für die Qualität geistiger Arbeit ist und negative Langzeitfolgen für das explizite Gedächtnis hat. Kinder sind einfach nicht fähig, neue Informationen in ihrem Gesichtsfeld zu ignorieren“. Die Fokussierungsleistung leidet, es führt zu Selbstkontrollverlust. Sollten wir daher wirklich die Qualität von Schule nach dem Einsatz von Whiteboards oder Tablets beurteilen?

Warum feste Regeln bei der Smartphone-Nutzung wichtig sind. Warum Funkstille hilft.

Kein anderes Thema sorgt für so viel Konfliktpotential in den Familien. Familien planen ihren Urlaub danach, ob die gewünschte Unterkunft kostenloses WLAN anbietet, weil die Kinder ansonsten nicht mitfahren wollen. Eine Mannheimer Studie diagnostiziert „Kontrollverlust, Machtlosigkeit und Überforderung“ auf Seiten der Eltern.

Es geht nicht um ein generelles Verbot, sondern um eine geregelte Medienkompetenz und Konsumbeschränkung. Auch hier gilt: Die Dosis macht das Gift. Laut Jahresbericht der Suchtbeauftragten der Bundesregierung gilt jeder sechste zwischen 14 bis 24 als stark suchtgefährdet. Dabei genügt es nicht an die Vernunft und Einsicht der Kinder zu appellieren, die Verführungen und Ablenkungen sind zu mächtig. Daher gehören Fernseher, Computer & Co nicht ins Kinderzimmer.

Begleiten und unterstützen sie ihr Kind im bewussten Umgang mit dem Informationschaos. Digitales Lernen ist eine bereichernde Kompetenz. Es gibt zahlreiche empfehlenswerte Spiele und Lern-Apps. Treffen sie Vereinbarungen, klare Regeln, am besten schriftlich, wann und wie lange am Rechner gesessen werden darf: eine halbe Stunde Medien für eine Stunde Bewegung oder das Lesen eines Buches, kein Handy beim Essen. Halten sie diese auch konsequent ein mit allen vereinbarten Konsequenzen. Nutzen sie die Möglichkeiten der technischen Medieneinschränkung an allen Geräten: setzen sie mit einer Kindersicherung Zeitlimits und sperren sie unerwünschte Seiten oder Programme. Entscheidend ist dabei, dass sie, liebe Eltern, als Vorbild vorangehen: sind sie permanent online oder nehmen sie sich Offline-Zeiten?  Aber vor allem, bieten sie ihren Kindern eine Alternative, schenken sie ihnen Zeit und Aufmerksamkeit.

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Bewegung ist Nahrung für das Gehirn und macht Kinder klüger https://talententwicklung.org/bewegung-ist-nahrung-fuer-das-gehirn-und-macht-kinder-klueger/ Sat, 25 Dec 2021 18:21:15 +0000 https://talententwicklung.org/?p=3703 Wer Babys strampeln und krabbeln sieht, wer Schüler beim Toben auf dem Pausenhof beobachtet, der weiß: Kinder brauchen Bewegung. Dass Bewegung, vor allem an frischer Luft, gut für die Gesundheit ist, wissen wir. Aber Bewegung bewirkt noch viel mehr! Sie

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Wer Babys strampeln und krabbeln sieht, wer Schüler beim Toben auf dem Pausenhof beobachtet, der weiß: Kinder brauchen Bewegung. Dass Bewegung, vor allem an frischer Luft, gut für die Gesundheit ist, wissen wir. Aber Bewegung bewirkt noch viel mehr! Sie ist das wichtigste Instrument mit dem unsere Kinder ihre Umwelt wahrnehmen und verarbeiten. Sie bildet die Grundlage für Selbstständigkeit und Selbstvertrauen, für Organisationsfähigkeit, Impulskontrolle und Frustrationsschwelle. Die Konzentrationsfähigkeit wird erhöht und die Freude am Lernen steigt.

Schon im Mutterleib bilden sich durch die ersten Bewegungen Nervenbahnen im Gehirn. Den Daumen gezielt in den Mund zu stecken, bedarf einiger „Übung“. Bei der Geburt verfügen wir über mehr als 100 Milliarden Nervenzellen, die noch miteinander verknüpft werden müssen, denn Informationen sollen nicht nur aufgenommen und gespeichert, sondern weitergeleitet werden. Greifen, krabbeln, laufen lernen, turnen und toben unterstützen diese Verknüpfungen. Es entsteht ein gut ausgebautes Straßennetz, auf dem später eine schnelle Informationsverarbeitung stattfinden kann. Nur häufig genutzte Verbindungen zwischen Nervenzellen bleiben bestehen. Dazu müssen sie laufend aktiviert werden, frei nach dem Motto „Use it or loose it“.

Durch Bewegung erforschen die Kinder ihre Umgebung, allein oder mit anderen. Beim Balancieren auf einem Baumstamm oder einer Gartenmauer, beim Schaukeln auf einer Wippe, beim Spielen mit Bällen, beim Schlittern auf einer Eisfläche, beim Laufen im Strandsand, beim Schwimmen oder beim Klettern und Rutschen können sie Gleichgewicht und Körperkoordination erleben. Kinder erzeugen und verstehen Phänomene und verinnerlichen so unmittelbar unser Ursache-Wirkungs-Prinzip und lernen Grundbegriffe wie Veränderung, Konsequenz, Zeit, Reihenfolge und Ordnung kennen.

Wenn Kinder sich bewegen, verbessert sich nicht nur ihre Körperhaltung, auch das Gehirn ist besser durchblutet. Beim Sport werden bestimmte Hirnareale angesprochen, die mit dem Arbeitsgedächtnis korrespondieren, einem wichtigen Zwischenspeicher für Informationen. Dieser Effekt tritt natürlich bei Spiel und Sport viel eher ein, als beim Abhängen vor dem Computer und dem Fernseher. Kinder und Jugendliche treffen sich nicht mehr draußen, sie treffen ihre Freunde auf Facebook und Instagram. Hirnforscher haben herausgefunden, dass sich in den letzten Jahren bei Jugendlichen der Bereich im Gehirn, der für die Daumenbewegung zuständig ist, deutlich vergrößert hat. Eine Anpassung an whatsapp & Co. Nach Schule und Hausaufgaben heißt es einfach nur „chillen“ und die technischen Verführungen sind groß.

Eltern tragen heute als Vorbilder eine größere Verantwortung denn je. Kinder und Jugendliche übernehmen durch Imitation Mimik, Gestik und Verhaltensweisen. Eltern müssen für sich und ihre Kinder für mehr und regelmäßige Bewegung sorgen und diese Aktivitäten auch konsequent einhalten. Viele Eltern argumentieren, dass neben der Schule kaum Zeit für Freizeitaktivitäten bliebe. Doch knapp 2 Stunden verbringen Jugendliche täglich online am Handy oder Tablet mit Chatten und Spielen und kommunizieren mit 386 virtuellen Freunden, 2 Stunden spielen sie Computer- und Videospiele. Ein Nährboden für ADHS, Hyperaktivität und ADS, Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom.

Kinder müssen andere spannende Aktivitäten kennenlernen, die sie körperlich herausfordern. Nutzen Sie frühzeitig den Bewegungsdrang, die Bewegungsfreude und den Spieltrieb ihrer Kinder. Fahren Sie ihr Kind morgens nicht mit dem Auto bis vor die Schultür. Körperliche Betätigung, Bewegung und Sport sind Doping für das Gehirn. Die Produktion von Adrenalin, also Stresshormonen, wird reduziert und Endorphine, körpereigene Glückshormone, werden ausgeschüttet. Bewegung ist Grundvoraussetzung für die Entwicklung von Sprache und für die korrekte Raum-Lage-Wahrnehmung von Buchstaben und Zahlen. Für eine leichte Stiftführung muss die Hand-Auge-Koordination gut ausgeprägt sein. Studien belegen, dass „Bewegung schlau macht“, die Konzentrationsfähigkeit deutlich steigert und somit die Lust am Lernen weckt.

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