Bewegung Archive - https://talententwicklung.org/tag/bewegung/ Sat, 03 Aug 2024 09:48:14 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.7 https://talententwicklung.org/wp-content/uploads/2021/10/cropped-Favicon_Zeichenfläche-1-32x32.png Bewegung Archive - https://talententwicklung.org/tag/bewegung/ 32 32 207283683 Bewegung ist Nahrung für das Gehirn https://talententwicklung.org/bewegung-ist-nahrung-fuer-das-gehirn/ Sat, 03 Aug 2024 09:45:46 +0000 https://talententwicklung.org/?p=4503 Bewegung ist gut für die Gesundheit, das wissen wir. Aber Bewegung bewirkt noch viel mehr. Sie bildet die Grundlage für die gesamte Persönlichkeit bei Kindern, für Selbstständigkeit und Selbstvertrauen, Impulskontrolle und Frustrationsschwelle sowie Konzentrationsfähigkeit. Bewegung ist das wichtigste Instrument mit

Der Beitrag Bewegung ist Nahrung für das Gehirn erschien zuerst auf .

]]>
Bewegung ist gut für die Gesundheit, das wissen wir. Aber Bewegung bewirkt noch viel mehr. Sie bildet die Grundlage für die gesamte Persönlichkeit bei Kindern, für Selbstständigkeit und Selbstvertrauen, Impulskontrolle und Frustrationsschwelle sowie Konzentrationsfähigkeit.

Bewegung ist das wichtigste Instrument mit dem unsere Kinder ihre Umgebung und Umwelt wahrnehmen, erforschen und verarbeiten. Kinder lernen ihren Körper kennen und können so ihre persönlichen Möglichkeiten und Fähigkeiten einschätzen. Beim Klettern und Rutschen, beim Balancieren und Schaukeln, beim Turnen und Tanzen, beim Spielen mit Bällen, beim Laufen im Strandsand, beim Schlittern auf einer Eisfläche oder beim Schwimmen können sie Gleichgewicht und Körperkoordination erleben.

Wenn Kinder sich bewegen, verbessert sich nicht nur ihre Körperhaltung, auch das Gehirn ist besser durchblutet. Beim Sport werden Hirnareale angesprochen, die mit dem Arbeitsgedächtnis in Verbindung stehen, einem wichtigen Zwischenspeicher für Informationen. Werden Bewegungsabläufe geübt, vernetzen sich die Nervenbahnen im Gehirn. Dieser Effekt tritt natürlich bei Spiel und Sport viel eher ein, als beim Abhängen vor dem Computer und vor dem Fernseher.

Bewegungsmangel durch digitale Medien steigert Krankheitsrisiko

Laut Medienstudie von DAK-Gesundheit und UKE Hamburg verbrachten Kinder und Jugendliche im Jahr 2023 an einem normalen Wochentag durchschnittlich 150 Minuten mit digitalen Medien, am Wochenende mit 224 Minuten fast vier Stunden täglich. Bei Jugendlichen ab 13 Jahren steigert sich die Nutzungsdauer derzeit auf über 380 Minuten, also über sechs Stunden täglich. Wertvolle Zeit, die ihnen für Sport, Spiel und Bewegung, vor allem an frischer Luft, verloren geht.

Diese Kinder zeigen zunehmend motorische Hyperaktivität, Gewaltbereitschaft, Bewegungsmangel und Übergewicht, sowie Haltungsschäden und Kopfschmerzen. Ein Nährboden für Aufmerksamkeitsdefizite, wie ADS oder ADHS, die die ganze Familie belasten können. Kinderärzte und Krankenkassen warnen daher vor den gesundheitlichen Folgen, wie depressive Verstimmungen, Ängste und ein höherer Stresslevel. Ausreichend Bewegung und Sport helfen dabei, Stresshormone wieder im Körper abzubauen und sich zu erholen.

Bewegungserfahrungen machen Kinder klüger

Fördern Sie den Bewegungsdrang, die Bewegungsfreude und den Spieltrieb ihrer Kinder. Körperliche Betätigung, Bewegung und Sport sind Doping für das Gehirn. Die Produktion von Adrenalin, also Stresshormonen, wird reduziert und Endorphine, körpereigene Glückshormone, werden ausgeschüttet. Kinder können mit Bewegung Belastungen, Stress und Ängste leichter bewältigen. Zudem fördert Sport die Sozialkompetenz der Kinder und den Teamgeist und es entstehen neue Freundschaften.

Bewegt sich ein Kind oder Jugendlicher zu wenig, kann das in späteren Jahren auch zu erheblichen Lernproblemen führen. Bewegung ist Grundvoraussetzung für die Entwicklung von Sprache und für die korrekte Wahrnehmung von Zeit- und Raumorientierung, von Mengen und Zahlen sowie Buchstaben. Studien belegen, dass Bewegung die Lern- und Gedächtnisleistung sowie Aufmerksamkeit und Konzentrationsfähigkeit deutlich steigert und Kinder viel belastbarer werden. Die Freude am Lernen wächst und somit macht Sport klüger.

Der Beitrag Bewegung ist Nahrung für das Gehirn erschien zuerst auf .

]]>
4503
Resilienz dient als Schutzschild unserer Seele https://talententwicklung.org/3727-2/ Sat, 25 Dec 2021 19:58:29 +0000 https://talententwicklung.org/?p=3727 Wovon hängt es im Leben ab, ob jemand zu einer stabilen Persönlichkeit heranwächst und sich zu einem psychisch widerstandsrobusten Menschen entwickelt? Das Zauberwort der Wissenschaft heißt: Resilienz. Und wie belastbar sind Sie? Wie gehen Sie mit Veränderungen um? Der Begriff

Der Beitrag Resilienz dient als Schutzschild unserer Seele erschien zuerst auf .

]]>
Wovon hängt es im Leben ab, ob jemand zu einer stabilen Persönlichkeit heranwächst und sich zu einem psychisch widerstandsrobusten Menschen entwickelt? Das Zauberwort der Wissenschaft heißt: Resilienz. Und wie belastbar sind Sie? Wie gehen Sie mit Veränderungen um?

Der Begriff ‚Resilienz‘ stammt aus der Physik und bezeichnet Stoffe, die sich unter Druck verformen lassen und danach aber wieder in Ihre ursprüngliche Form zurückkehren. Wie beispielsweise ein Schwamm, den man ausdrückt oder ein Tennisball, der auf einen Schläger trifft. „Trifft ein Stressereignis auf mich ein, reagiere ich eventuell kurz mit Schlafstörungen, aber generell schaffe ich es, meine seelische Gesundheit aufrechtzuerhalten oder wiederherzustellen.“, so formuliert es die Resilienzforscherin Dr. Isabella Helmreich.

Resiliente Menschen zeigen nach Stressereignissen weniger körperliche Symptome und ein anpassungsfähigeres Gehirn als andere Mitmenschen. Sie verfügen über aktive Stressbewältigungsstrategien und neigen zu einer eher optimistischen Lebenshaltung. Sie verfügen über mehr soziale Kontakte und achten auf eine gesunde Lebensweise.

Kernmerkmale seelischer Widerstandkraft

Was haben resiliente Menschen gemeinsam? Sie finden relativ schnell wieder in ihren Gleichgewichtszustand zurück. Sie durchleben diese Krisenzeit oder andere Widrigkeiten ganz bewusst. Sie erfahren gleichermaßen einen Zuwachs an Belastbarkeit und gehen aus einer Krise gestärkt hervor.

Die Wissenschaft durchdringt dieses Phänomen immer tiefer. Es ist eng verknüpft mit Stress und Angst und den organischen Reaktionen unseres Stresssystems im Körper. Bei resilienten Menschen sinken die Stresshormone schneller. Entzündungsprozesse oder Herz-Kreislauferkrankungen sind seltener oder fallen schwächer aus. Sie produzieren Botenstoffe, die das Gedächtnis stärken und den Aufbau neuer Verknüpfungen ermöglichen.

Heute wissen wir, dass hierfür nicht alleine die genetische Disposition verantwortlich ist, sondern das Zusammenspiel mit unserer Umwelt. Aber welche Faktoren sind für die seelische Widerstandfähigkeit eines Menschen zuständig?

Schutzfaktoren psychischer Widerstandfähigkeit

Resiliente Menschen haben starke soziale Kompetenzen und sind von einem stabilen sozialen Netzwerk umgeben. Das wiederum gibt ihnen Sicherheit und festigt ihr Selbstkonzept. Die Bindung liefert Vorbilder auch zu Menschen, die bereits Krisen erfolgreich gemeistert haben. Hieraus ziehen sie die Überzeugung und Kraft, Schicksalsschläge oder Krankheiten auch erfolgreich bewältigen zu können. Der Austausch mit den Erfahrungen anderer, die Tendenz im Umkehrschluss auch anderen zu helfen und beizustehen, führt dazu, eigene Erlebnisse und Sichtweisen neu zu überdenken. Daraus entwickelt sich ein flexibleres Repertoire auf veränderte Bedingungen zu reagieren.

Resiliente Menschen akzeptieren auch schneller das Unausweichliche und können mit positivem Optimismus in die Zukunft sehen. Sie haben die Gabe, das Glas als ‚halb voll‘ zu beschreiben. Wir konzentrieren uns allzu oft auf das, was nicht klappt. Wenn sich eine Chance, eine Tür schließt, so schauen wir meist auf diese geschlossene Tür und bemerken nicht, wie sich eine andere Tür für uns auftut. Verhaltensmuster wie “Das schaff ich ja sowieso nicht“ oder „Das hat alles keinen Sinn“ sind in der Psychologie als selbsterfüllende Prophezeiung bekannt. Was ich denke, beeinflusst mein Handeln. Ich kann mir also mit meiner Einstellung im Privatleben oder Beruf selbst im Wege stehen oder mich beflügeln.

Resilienz lässt sich trainieren

Lange Zeit glaubte man Resilienz sei eine genetisch bedingte feste Größe. Neue Studien belegen aber, dass sich Resilienz dynamisch verändert. Dieser Optimismus ist erlernbar. Indem die lösungsorientierte Sicht auf Probleme gefördert wird, kann die eigene Widerstandskraft gestärkt werden. Das soll nicht heißen, Gefühle wie Trauer, Angst oder Sorge auszublenden und zu verdrängen. Auch nicht, dass Krisen und Stress künftig an einem abprallen. Solche Momente sind wichtig, um Trauerarbeit zu leisten und mit Ereignissen abschließen zu können.

Was genau jedem von uns hilft eine zuversichtliche Erwartungshaltung einzunehmen, ist individuell und den Umständen entsprechend unterschiedlich. Aber um die notwendigen Abwehrkräfte zu entwickelt, muss man schmerzlichen Situationen erst einmal ausgesetzt sein. Erst wer Angriffen ausgesetzt war, lernt daraus für die Zukunft. Dies bestätigt eine US-Studie um den Psychologen Mark Seery. Trauernde, die schwere Schicksalsschläge oder Krankheiten erlebt haben, waren seelisch stabiler.

Grundvoraussetzung dafür ist aber eine positive Grundhaltung und ein positives Umfeld. Menschen, die uns unterstützen und uns Sicherheit geben und in Krisen auffangen. Und natürlich auch die Fähigkeit, die eigenen Grenzen und Fertigkeiten realistisch einzuschätzen und die Energie dort zu investieren, wo man etwas bewegen kann. „Gib mir die Gelassenheit , Dinge zu akzeptieren, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.“

Resilienz im modernen Leben

Diese Worte des US-amerikanische Theologen Reinhold Niebuhr entstanden vermutlich während des Zweiten Weltkrieges und sind als eine Art Gelassenheitsgebet weit verbreitet. Damals ging es um Probleme der Industrialisierung, um unmenschliche Arbeitsbedingungen, um Krisen. Heute befasst sich die Resilienzforschung verstärkt mit dem permanenten Alltagsstress. „Wir wissen, dass dauerhafter Stress krank machen kann“, sagt die Stressforscherin und Psychologin Dr. Jana Strahler.

Wir haben ständig Angst, etwas zu verpassen. Wir müssen jederzeit erreichbar sein und sind ständig in Kontakt mit allem und jedem. FoMO – Fear of missing out – ist die neue Zivilisationskrankheit. Jede freie Minute schwenkt der Blick auf das Handy. In diesen besonderen Zeiten, in denen der Informationsfluss über alle Kanäle verbreitet wird, ist eine kleine Auszeit fürs Gehirn besonders wichtig. Legen Sie medienfreie Zeiten fest. Das gilt auch für Sie in Ihrer Vorbildfunktion.

Konzentrieren Sie sich mehr auf das Hier und Jetzt, auf die schönen Dinge in Ihrem Leben. Sie sollen jetzt Ihr Leben nicht durch eine rosarote Brille verzerren, sondern nur dem Erlebten auch eine gute Seite abgewinnen und darin eine Chance für eine Weiterentwicklung sehen. Schätzen Sie Ihr Freunde, Familie, Gemeinschaft, den Verein. Eine Metastudie ergab, dass stabile soziale Bindungen sogar lebensverlängernde Wirkung haben. Sie wirken sich positiv auf unseren Hormonhaushalt und unser Immunsystem aus.

Ein gesunder Körper kann besser mit Stress umgehen

Zudem helfen ausreichend Bewegung, Sport und Entspannungsübungen dabei, Stresshormone wieder im Körper abzubauen und sich zu erholen. Fördern Sie in diesen Zeiten den Bewegungsdrang, die Bewegungsfreude und den Spieltrieb ihrer Kinder. Körperliche Betätigung, Bewegung und Sport sind zudem Doping für das Gehirn. Die Produktion von Adrenalin, also Stresshormonen, wird reduziert und Endorphine, körpereigene Glückshormone, werden ausgeschüttet. Bewegung ist Grundvoraussetzung für die Entwicklung von Sprache und für die korrekte Raum-Lage. Bewegung steigert zudem deutlich die Aufmerksamkeit und Konzentrationsfähigkeit. Eine kalifornische Studie bestätigt, dass Jugendliche, die auf ihre Fitness, gesunde Ernährung und ausreichend Schlaf achten, deutlich weniger zu ungesundem Verhalten neigen und viel belastbarer sind.

Der Beitrag Resilienz dient als Schutzschild unserer Seele erschien zuerst auf .

]]>
3727
Musizieren macht Kinder erfolgreicher https://talententwicklung.org/musizieren-macht-kinder-erfolgreicher/ Sat, 25 Dec 2021 19:45:27 +0000 https://talententwicklung.org/?p=3716 Ob Blockflöte, Gitarre, Klavier oder Schlagzeug: Ein Instrument zu lernen kann bei Kindern die Konzentration und Gedächtnisleistung fördern. Musizierende Kinder haben bessere Schulnoten. Eltern fördern Ihr Kind, wenn Sie es ein Instrument lernen lassen. Forscher haben in einer multidisziplinären Langzeitstudie

Der Beitrag Musizieren macht Kinder erfolgreicher erschien zuerst auf .

]]>
Ob Blockflöte, Gitarre, Klavier oder Schlagzeug: Ein Instrument zu lernen kann bei Kindern die Konzentration und Gedächtnisleistung fördern. Musizierende Kinder haben bessere Schulnoten.

Eltern fördern Ihr Kind, wenn Sie es ein Instrument lernen lassen. Forscher haben in einer multidisziplinären Langzeitstudie einen direkten Zusammenhang zwischen dem Erlernen eines Instrumentes und dem schulischen und späteren beruflichen Erfolg nachweisen können. Musizieren hat positive Auswirkungen auf die Leistungsfähigkeit des Gehirns. Schüler, die bereits früh begonnen haben, ein Musikinstrument zu spielen, haben deutlich bessere Schulnoten als Kinder, die kein Instrument lernen. Die Forscher gingen sogar noch weiter und charakterisierten die musikalischen Kinder als gewissenhafter, offener und ehrgeiziger. Dieser Effekt stellt sich ein unabhängig vom Bildungsniveau und Einkommen der Eltern. Die Wahrscheinlichkeit die Schullaufbahn mit dem Abitur zu beenden und anschließend sogar ein Studium zu beginnen, lag bei den musizierenden Kindern der Studie um 8 Prozent höher als bei den nicht musizierenden.

Daran kann man ermessen, wie wichtig der Musikunterricht in den Schulen ist, der so häufig ein stiefmütterliches Dasein führt oder gar ganz ausfällt, da ausgebildete Musiklehrer fehlen. Die musikalische Ausbildung, die Förderung von Instrumenten-Klassen, Chor, Orchester oder eine Big-Band sollte wichtiger Bestandteil eines Schulangebotes sein. Auch sollte die private Förderung von außerschulischen Musikangeboten unterstützt werden.

Musik hören ist wie beim Sport zuschauen

Glaubte man doch lange, dass durch das Hören einer Mozart-Sonate oder klassischer Musik im Allgemeinen sich die Intelligenz steigern ließe. Schwangere legten oder legen Mozart-Klänge auf den Bauch, um ihr ungeborenes Kind bereits frühzeitig zu fördern. Bekannt geworden ist diese Methode unter dem Begriff „Mozart-Effekt“. Dieser Effekt kann keine eindeutigen Auswirkungen auf die kognitiven Fähigkeiten nachweisen. Aber er hat positive Auswirkungen auf die Stimmung, die Emotionen, die die Gefühlszentren stimulieren. Alleine das kann uns mental motivieren und aktivieren.

Damit sich ein eindeutig leistungssteigernder Effekt bemerkbar macht, reicht es aber nicht Musik vom iPod oder bei Spotify zu hören, sondern es braucht eine aktive musikalische Beteiligung. Ein Instrument muss gelernt werden. Es ist ein großer Unterschied, ob Musik nur gehört oder aktiv selbst gespielt wird. So wie man auch nicht körperlich durchtrainiert ist, wenn man beim Sport anderen nur zusieht.

Besonders wertvoll sind dabei vor allem die Transfereffekte. In meiner Praxis stelle ich immer wieder fest, dass zum Beispiel Kinder und Jugendliche, die Klavier lernen, eine deutlich flüssigere Handschrift bekommen und feinmotorisch geschickter werden. Körperlich unruhigere Kinder und Jugendliche, die Schlagzeug spielen, werden zufriedener und ausgeglichener und steigern ihre Aufmerksamkeitsspanne und ihr Gedächtnis. Beim Musizieren werden auch das Lesen der Noten, das Verfolgen der Notenlinie mit den Augen und das Abzählen des Taktes gelernt. Noten und Pausen sind in Bruchteile, in Viertel oder Achtel unterteilt, Kenntnisse, die ein mathematisches Verständnis fördern. Aber vor allem zeigen alle meine Schüler einen Zuwachs an sozialer Intelligenz, denn das Spielen in einer Gruppe macht kooperativer und stärkt das Selbstwertgefühl und das Gemeinschaftserlebnis.

Musizieren verändert das Gehirn

Das Gehirn muss beim Musizieren eine unglaublich komplexe Leistung vollbringen, weil „Sehen und Hören, Führen und Tasten, Bewegung und Koordination, Imagination und Kreativität in besonders intensiver Weise miteinander verbunden werden“, so formuliert es Prof. Dr. Gruhn, Musikpädagoge aus Freiburg. Dieses komplexe Zusammenspiel aktiviert und verknüpft die unterschiedlichsten Hirnregionen und stärkt die kognitive, emotionale und soziale Kompetenz.

Die Test-Probanden wurden über einen Zeitraum von zwei Jahren beobachtet. Sie wurden immer wieder an Elektroden angeschlossen, um Veränderungen im Gehirn zu messen. Bereits nach den ersten Unterrichtsstunden fanden die ersten Vernetzungen zwischen den motorischen Zentren und den Hörzentren statt. Nach drei Wochen sind diese Netzwerkverbindungen schon recht stabil. Nach einem Jahr Musikunterricht veränderte sich die Hirnstruktur. Kinder, die etwa zwei Stunden wöchentlich Klavier spielten, hatten eine wesentlich größere Nevenzelldichte in den sensomotorischen Zentren, den Zellen, die für die Steuerung und Kontrolle der Bewegungen zuständig sind. Außerdem wurde im Balken, dem Teil des Gehirns der für den Informationsaustausch und der Koordination zwischen den beiden Gehirnhälften zuständig ist, die Nervenfaserverbindung zwischen der rechten und linken Hand verstärkt. Auch die neuronale Leitgeschwindigkeit zwischen Hör- und Bewegungsregionen wurde erhöht, was einen schnelleren Austausch der Informationen ermöglicht. Bereits bei 30 Minuten Klavierunterricht in der Woche waren beide Hemisphären besser vernetzt.

Wurde das Erlernen des Instrumentes vor dem 13. Lebensjahr begonnen, waren die Aktivierungen am größten. Festgestellt wurde, dass sich die Veränderung nach etwa zwei Jahren am deutlichsten einstellte. Erwachsene, die in früher Jugend ein Musikinstrument gespielt haben, können Geräusche besser identifizieren. Diese verbesserte Verarbeitung von Klängen verbessert auch die Verarbeitung von Sprache.

Das Gehirn liebt Musik

Schaut man sich bei unserer Jugend um, so wird überall und ständig Musik gehört oder geschaut. Unser Gehirn liebt offensichtlich Musik. Die zahlreichen Castingshows beweisen es. Selbst musizieren fördert darüber hinaus das Lernen gleich auf drei verschiedenen Ebenen, die eng miteinander vernetzt sind. Zunächst die Ebene des Denkens, die Ebene des Fühlens und die Ebene des Handelns. Es werden Bewegungen ausgeführt, die räumlich und zeitlich genau sein müssen, in einer genau bestimmten Reihenfolge, mit klar dosierter Kraft und mit Ausdauer. „Die nutzloseste Leistung, zu denen Menschen befähigt sind – und das ist zweifelhaft das unbekümmerte Singen [und Musizieren] – hat den größten Nutzeffekt für die Entwicklung von Kindergehirnen“, so formuliert es Hirnforscher Prof. Dr. Gerald Hüther.

Und so vielfältig wie die Musik selbst ist auch das Unterrichtsangebot in unserer Umgebung: von musikalischer Früherziehung über Instrumentenkarussell, das die Möglichkeit bietet, verschiedene Instrumente kennenzulernen und auszuleihen. Egal ob Sie eine klassische Ausbildung am Klavier suchen oder an der Geige oder für Popmusik auf Papas alter Gitarre oder lieber doch Jazzmusik auf dem Saxophon, Musikschulen bieten in Gruppen- und Einzelunterricht für jedes Alter, egal ob für Anfänger, Wiedereinsteiger oder Fortgeschrittene den passenden Unterricht. Auch zahlreiche private Musiklehrer bieten eine kostenlose Schnupperstunde an. Aber auch Erwachsene können noch vom Erlernen eines Instrumentes profitieren. Es ist nie zu spät, auch für uns Eltern. Dabei ist es nicht wichtig, ob Sie sich oder Ihr Kind für talentiert halten oder nicht, Hauptsache es macht Spaß. Glauben Sie an das Talent Ihres Kindes, zeigen Sie Interesse an seinem Instrument und es wird sich positiv auf seine musikalische Entwicklung auswirken und auf die Freude am Üben. Jeder macht auf seine Weise Fortschritte, sofern er einfach regelmäßig spielt und einen guten Lehrer hat, zu dem er eine positive emotionale Beziehung aufbauen kann. Und für uns als Eltern ist es doch das Beste, mit unseren Kindern zu singen und gemeinsam Musik zu machen; es bereichert und festigt das Familienleben.

Der Beitrag Musizieren macht Kinder erfolgreicher erschien zuerst auf .

]]>
3716
Ist Intelligenz angeboren oder können wir sie fördern? https://talententwicklung.org/kann-man-intelligenz-steigern-ist-sie-angeboren-oder-koennen-wir-sie-foerdern/ Sat, 25 Dec 2021 19:41:11 +0000 https://talententwicklung.org/?p=3712 IQ-Messungen an ein- und zweieiigen Zwillingen haben bewiesen, dass die Intelligenzunterschiede zu ca. 50 Prozent genetisch bedingt sind. Die andere Hälfte wird von den wichtigsten Bezugspersonen bestimmt. Der Lernerfolg Ihrer Kinder hängt also von vielen Umweltfaktoren ab. Was ist Intelligenz

Der Beitrag Ist Intelligenz angeboren oder können wir sie fördern? erschien zuerst auf .

]]>
IQ-Messungen an ein- und zweieiigen Zwillingen haben bewiesen, dass die Intelligenzunterschiede zu ca. 50 Prozent genetisch bedingt sind. Die andere Hälfte wird von den wichtigsten Bezugspersonen bestimmt. Der Lernerfolg Ihrer Kinder hängt also von vielen Umweltfaktoren ab.

Was ist Intelligenz eigentlich? Und wie wird sie gemessen?

Der französische Jurist und Psychologe Alfred Binet erhielt zusammen mit dem Arzt Théodore Simon 1904 vom französischen Unterrichtsministerium den Auftrag einen Test zu entwickeln, um die geistigen Fähigkeiten eines Kindes messen zu können. Der Test bestand aus unterschiedlichsten Aufgaben, verschiedenster Bereiche, die nach Altersgruppen gestaffelt waren. So wie in den Anfängen gibt das Ergebnis auch heutiger Intelligenztests Informationen über den Entwicklungsstand eines Kindes oder Jugendlichen. Die Tests setzen sich aus unterschiedlichen Teilbereichen zusammen, wie logisches Schlussfolgern, Rechnen, räumliches Vorstellungsvermögen, Sprachverständnis und Merkfähigkeit. Ist er im Vergleich zu seinen Gleichaltrigen eher voraus, entwicklungsverzögert oder liegt er im Mittel. Der Intelligenztest setzt das individuelle Ergebnis mit Hilfe des Intelligenzquotienten (IQ) ins Verhältnis zur Allgemeinheit. 50 Prozent der Menschen haben einen IQ zwischen 90 bis 110. Nur 2,5 Prozenz liegen über 130 und gelten als hochbegabt. Intelligenz wird dabei verstanden als Fähigkeit, aus Erfahrung zu lernen, Probleme zu lösen und Wissen einzusetzen, um sich flexibel an neue Situationen anzupassen.

Ist Fleiß wichtiger als Talent?

Und da habe ich für alle Eltern eine beruhigende Nachricht: „Kinder können ihre Intelligenz steigern“, sagt der Psychologe Aljoscha Neubauer von der Universität Graz. Ihre Kinder erwerben durch das tägliche „Lernen“ in Schule und Elternhaus täglich neues Wissen, Denkfähigkeiten, Fertigkeiten und Flexibilität sich an neue Anforderungen anzupassen. Und auch Sie, liebe Eltern, können noch im Erwachsenenalter Neues lernen, wie eine Sprache, ein Instrument oder eine Sportart. Man kann nicht intelligenter werden, ist ein weit verbreiteter Glaubenssatz, der uns ausbremst.

Lewis Terman, der Erfinder des Stanford-Intelligenztests verfolgte über Jahrzehnte die Entwicklung besonders erfolgreicher Studenten und stellte fest: Intelligenz wird zuweilen überschätzt. Fleiß hat oft die größere Auswirkung auf den Erfolg. Aber Fleiß hat bei uns kein Ansehen. In zahlreichen Elternberatungsgesprächen beklagen sich die Eltern über die Faulheit ihrer Kinder: „Mein Kind ist eigentlich ziemlich schlau, aber er macht nicht viel daraus und jetzt kommt er im Unterricht nicht mehr mit.“ Daher mein Appell an Sie: Schaffen Sie die Voraussetzungen für einen optimalen Lernerfolg.

Kann man Intelligenz essen?

„Die jüngste Forschung hat immer deutlicher herausgearbeitet, welchen immensen Einfluss Ernährung, Schlaf und Bewegung auf die Intelligenz nehmen“, sagt der Gedächtnisforscher Siegfried Lehrl. Einen IQ von 130 können Sie sich leider nicht anfuttern. Aber Sie können dafür sorgen, dass sich die Leistungsfähigkeit Ihrer Kinder verbessert. Denn unser Gehirn verbraucht mehr Energie als jedes andere Organ. „Wer geistig fit bleiben will, sollte unbedingt frühstücken“, rät der Intelligenzforscher. Schüler, die frühstücken, bringen höhere Gedächtnisleistungen, sind schneller und können die Aufmerksamkeit länger halten. Eine walisische Studie bestätigt, dass ein vollwertiges Frühstück die Wahrscheinlichkeit überdurchschnittlicher Leistungen verdoppelt. „Wer ohne Frühstück in die Schule geht, das Frühstück womöglich durch Fernsehen ersetzt, der verhält sich so, wie derjenige, der sich vor einem Wettlauf ins Knie schießt“, formuliert der Gehirnforscher Manfred Spitzer.

Allerdings kommt es nicht nur darauf an, dass Kinder überhaupt etwas essen, sondern auch darauf, was sie zu sich nehmen. Gezuckertes Müsli oder ein Weißbrot mit Nutella bewirken, dass der Glukosespiegel zwar zunächst rasant ansteigt, jedoch genauso schnell wieder fällt.

Trinken ist ebenfalls wichtig, weil das Gehirn viel Flüssigkeit braucht: „Etwa zweieinhalb Liter täglich sind optimal“, sagt Lehrl. Am besten geeignet sind zuckerreduzierte Getränke wie Wasser oder Schorle. Beim Kauf von Wasser empfehle ich auf einen erhöhten Lithium-Gehalt zu achten. 10mg pro Tag wäre eine optimale Ergänzung zu vitaminreichen Mahlzeiten. Amerikanische Studien belegen, dass Lithium stimmungsaufhellend wirkt und die Intelligenzkraft, Wachheit und schnelles Denken fördert. Wir nehmen mit unserem Essen aber höchstens 1mg zu uns.

Bisher dachte man, dass das Verdauungssystem und das Immunsystem im Gehirn zwei völlig separate Systeme sind. Neuste Forschungen aus Freiburg zeigen, dass die richtigen Bakterien im Darm nicht nur für ein allgemeines Wohlbefinden verantwortlich sind, sondern auch die Immunabwehr im Gehirn beeinflussen. Eine ausgewogene Ernährung ist also nicht nur wichtig für die körperliche, sondern auch für die geistige Gesundheit.

Sport an der Wii oder Musik hören?

Wer sein Gleichgewicht nicht gut halten kann, hat nachweislich schlechtere IQ-Werte. „Allein beim Zähneputzen erst auf dem einen, dann auf dem anderen Bein zu balancieren, trägt zur Verbesserung bei“, empfiehlt Lehrl. In meiner Praxis sehe ich täglich, welchen ungeahnten Effekt so einfache Überkreuz- oder Ballübungen haben. Bewegung ist Nahrung für das Gehirn und das Tor zum Lernen. Wenn Kinder sich bewegen, verbessert sich nicht nur ihre Körperhaltung, auch das Gehirn ist besser durchblutet.

Bewegung ist Grundlage für die Entwicklung von Selbstständigkeit und Selbstvertrauen, für Organisationsfähigkeit, Impulskontrolle und Frustrationsschwelle. Studien belegen, dass Bewegung die korrekte Raum-Lage-Wahrnehmung bildet, die Konzentrationsfähigkeit deutlich steigert und somit die Motivation am Lernen weckt. Also fahren Sie ihr Kind morgens nicht mit dem Auto bis vor die Schultür.

Beim Sport werden bestimmte Hirnareale angesprochen, die mit dem Arbeitsgedächtnis korrespondieren, einem wichtigen Zwischenspeicher für Informationen. Auch das Spielen eines Instrumentes fördert die Konzentrationsleistung, die Koordinationsfähigkeit und das Sozialverhalten. Dieser Effekt tritt natürlich beim Abspielen der Musik vom iPod oder beim Spielen an der Wii und am Computer nicht ein.

Warum reduzierte Smartphone-Nutzung wichtig ist?

Der Gehirnforscher Manfred Spitzer belegt, dass bei Kindern und Jugendlichen mit stundenlangem Medienkonsum die Lern- und Gedächtnisleistung und Konzentrationsfähigkeit drastisch vermindert wird. Informationen überlagern sich völlig ungefiltert und wichtiger Schulstoff wird nicht in das Langzeitgedächtnis überführt. Auch Kinderärzte und Krankenkassen warnen vor den gesundheitlichen Schäden. Die Folgen durch exzessive Nutzung sind Bewegungsmangel, Aufmerksamkeitsstörungen, Lese- Rechtschreibschwäche, Sprachauffälligkeiten und Schlafstörungen und –mangel.

Einer der wichtigsten Faktoren für erfolgreiches Lernen ist ausreichend Schlaf. Im Schlaf „lernt“ das Gehirn. Es sortiert und ordnet Eindrücke und Informationen des Tages bereits existierendem Wissen zu. Das funktioniert wie ein voller Briefkasten, der am Abend geleert wird und die Briefe werden im Schlaf in die entsprechenden Ordner abgelegt, bearbeitet und beantwortet.

Wird das Gehirn nicht regelmäßig mit gehirnwichtigen Nährstoffen versorgt und der Körper durch Bewegung mit Sauerstoff fit gehalten, sterben vermehrt Nervenzellen ab und wir denken langsamer und das Erinnerungsvermögen wird eingeschränkt. Jeder von uns besteht aus 100 Billionen Zellen. Zehnmal mehr, als die Erde Einwohner hat. Jahr für Jahr tauschen wir 90% unserer Zellen wieder aus. Unser Körper ist also ein Wunderwerk in einer Art Dauerrenovierung. Wir müssen diese Zellen bei Laune halten. Sie haben es in der Hand, die entscheidenden Weichen zu stellen. Sie und die wichtigsten Bezugspersonen entscheiden, wohin die Reise geht, um das Potenzial ihrer Kinder bestmöglich zu entfalten. Denn Lernerfolg beginnt zuhause.

Der Beitrag Ist Intelligenz angeboren oder können wir sie fördern? erschien zuerst auf .

]]>
3712
Legasthenie & Dyskalkulie frühzeitig erkennen https://talententwicklung.org/legasthenie-dyskalkulie-koennen-fruehzeitig-erkannt-werden/ Sat, 25 Dec 2021 19:27:35 +0000 https://talententwicklung.org/?p=3705 Es ist bekannt, dass viele Weichen früh gestellt werden. Ob ein Kind auf eine Lese-Rechtschreib-Schwäche oder sogar Legasthenie, auf eine Rechenschwäche oder gar Dyskalkulie zusteuert, lässt sich bereits im Kindergartenalter erkennen. Sie gehören neben Aufmerksamkeitsdefiziten zu den häufigsten Lernstörungen. 57

Der Beitrag Legasthenie & Dyskalkulie frühzeitig erkennen erschien zuerst auf .

]]>
Es ist bekannt, dass viele Weichen früh gestellt werden. Ob ein Kind auf eine Lese-Rechtschreib-Schwäche oder sogar Legasthenie, auf eine Rechenschwäche oder gar Dyskalkulie zusteuert, lässt sich bereits im Kindergartenalter erkennen. Sie gehören neben Aufmerksamkeitsdefiziten zu den häufigsten Lernstörungen. 57 Prozent der Kinder mit einer Rechenstörung haben obendrein auch mit einer Lese- oder Rechtschreibstörung zu kämpfen.

Legasthenie und Dyskalkulie werden in der Regel erst ab der zweiten Klasse erahnt und im Laufe der vierten oder fünften Klasse erkannt und getestet. Wer bereits in der 2. Klasse Schwierigkeiten beim Lesen, Schreiben oder Rechnen hat, schafft es in der 8. Klasse kaum auf durchschnittliche Leistungen. Betroffene Kinder brauchen eine intensive und spezifische Förderung, bevor sich Lernstörungen gefestigt haben, um sie vor einem schulischen Scheitern zu bewahren.

Jüngste Studien konnten feststellen, dass die Kinder, die später Probleme mit dem Lesen, Schreiben oder Rechnen hatten, bereits im Vorschulalter Schwierigkeiten hatten, Aufgaben zur visuellen Aufmerksamkeit und Differenzierung zu bewältigen. Die betroffenen Kinder konnten Muster von Symbolen schlechter wiedererkennen und von ähnlichen Symbolen unterscheiden.

Auch die Fähigkeit, Laute bestimmten Wörtern zuzuordnen, Schwierigkeiten im Hören und Verstehen von Sprache wurden als Indikator angesehen. Legasthene Menschen haben eine verzerrte Wahrnehmung. Ihnen fehlt bei der Informationsverarbeitung die enge Verknüpfung zwischen Symbolen, Wörtern, Zahlen und deren bildhafter Bedeutung.

Wie kann man Lese-Rechtschreib-Schwäche / Legasthenie vorbeugen?

Um einen leichten Zugang zu Lesen und Schreiben zu bekommen, sollten SchülerInnen einige Voraussetzungen mitbringen. Ein großer Wortschatz befähigt sie zu einem gewandten Gebrauch der gesprochenen Sprache. Dabei sollten Kind zwischen verschiedenen Sprechweisen im Spiel „umschalten“ können, indem sie in verschiedene Spielrollen schlüpfen und Sprechweisen nachahmen. Sie können alle Laute deutlich unterscheiden und aussprechen. Sie haben das Bewusstsein für Wörter, Reime und Silben spielerisch entwickelt. Besondere feinmotorische Fähigkeiten tragen später zu einer entspannten Schreibmotorik bei.

Kleinkinder, die viel digitale Medien nutzen, kennen deutlich weniger Wörter, sind also in ihrer Sprachentwicklung verzögert. Sprachlaute, die man als Kind nicht gehört hat, können später nicht unterschieden werden. Wenn ein Elternteil täglich vorliest, reimt oder singt, ergibt sich hingegen ein positiver Effekt auf die Sprachentwicklung.

Wie kann man Rechenschwäche / Dyskalkulie vorbeugen?

Wie Kinder in früher Kindheit Mathematik erfahren und welche Vorläuferfähigkeiten sie zu Schulbeginn bereits aufgebaut haben, ist prägend für ihre spätere mathematische Kompetenz und ihre Einstellung zur Mathematik. Dazu zählen die Verinnerlichung der Grundbegriffe: Veränderung, Konsequenz, Ursache, Wirkung, Zeit, Reihenfolge und Ordnung, der Umgang mit Raum- und Lagebeziehungen, das Kennen und Benennen von räumlichen Körpern und Figuren, verschiedene Ordnungssysteme und Zuordnungen, Größen- und Mengenverhältnisse, das Abzählen, Zusammenfassen und Gliedern einer Menge von Objekten, das Erkennen von Mustern und das Erfassen von Größen. Denn Mathematik handelt nicht von Zahlen, sondern von unserer Welt, in der wir leben. Mathematik ist überall. Es ist die Sprache der Natur.

Grundvoraussetzungen für einen erfolgreichen Start in ein entspanntes Schulleben sind in erster Linie eine sichere Körperkoordination, eine gute räumliche, auditive und visuelle Wahrnehmung und eine kontrollierte Aufmerksamkeitssteuerung. Nur was im Zentrum der Aufmerksamkeit steht, wird korrekt gespeichert., Spielen, Toben, Sport, Tanzen, Gesellschaftsspiele, Gespräche, Berührungen und Musik sind die beste Anregung und Förderung für Ihr Kind.

Der Beitrag Legasthenie & Dyskalkulie frühzeitig erkennen erschien zuerst auf .

]]>
3705
Bewegung ist Nahrung für das Gehirn und macht Kinder klüger https://talententwicklung.org/bewegung-ist-nahrung-fuer-das-gehirn-und-macht-kinder-klueger/ Sat, 25 Dec 2021 18:21:15 +0000 https://talententwicklung.org/?p=3703 Wer Babys strampeln und krabbeln sieht, wer Schüler beim Toben auf dem Pausenhof beobachtet, der weiß: Kinder brauchen Bewegung. Dass Bewegung, vor allem an frischer Luft, gut für die Gesundheit ist, wissen wir. Aber Bewegung bewirkt noch viel mehr! Sie

Der Beitrag Bewegung ist Nahrung für das Gehirn und macht Kinder klüger erschien zuerst auf .

]]>

Wer Babys strampeln und krabbeln sieht, wer Schüler beim Toben auf dem Pausenhof beobachtet, der weiß: Kinder brauchen Bewegung. Dass Bewegung, vor allem an frischer Luft, gut für die Gesundheit ist, wissen wir. Aber Bewegung bewirkt noch viel mehr! Sie ist das wichtigste Instrument mit dem unsere Kinder ihre Umwelt wahrnehmen und verarbeiten. Sie bildet die Grundlage für Selbstständigkeit und Selbstvertrauen, für Organisationsfähigkeit, Impulskontrolle und Frustrationsschwelle. Die Konzentrationsfähigkeit wird erhöht und die Freude am Lernen steigt.

Schon im Mutterleib bilden sich durch die ersten Bewegungen Nervenbahnen im Gehirn. Den Daumen gezielt in den Mund zu stecken, bedarf einiger „Übung“. Bei der Geburt verfügen wir über mehr als 100 Milliarden Nervenzellen, die noch miteinander verknüpft werden müssen, denn Informationen sollen nicht nur aufgenommen und gespeichert, sondern weitergeleitet werden. Greifen, krabbeln, laufen lernen, turnen und toben unterstützen diese Verknüpfungen. Es entsteht ein gut ausgebautes Straßennetz, auf dem später eine schnelle Informationsverarbeitung stattfinden kann. Nur häufig genutzte Verbindungen zwischen Nervenzellen bleiben bestehen. Dazu müssen sie laufend aktiviert werden, frei nach dem Motto „Use it or loose it“.

Durch Bewegung erforschen die Kinder ihre Umgebung, allein oder mit anderen. Beim Balancieren auf einem Baumstamm oder einer Gartenmauer, beim Schaukeln auf einer Wippe, beim Spielen mit Bällen, beim Schlittern auf einer Eisfläche, beim Laufen im Strandsand, beim Schwimmen oder beim Klettern und Rutschen können sie Gleichgewicht und Körperkoordination erleben. Kinder erzeugen und verstehen Phänomene und verinnerlichen so unmittelbar unser Ursache-Wirkungs-Prinzip und lernen Grundbegriffe wie Veränderung, Konsequenz, Zeit, Reihenfolge und Ordnung kennen.

Wenn Kinder sich bewegen, verbessert sich nicht nur ihre Körperhaltung, auch das Gehirn ist besser durchblutet. Beim Sport werden bestimmte Hirnareale angesprochen, die mit dem Arbeitsgedächtnis korrespondieren, einem wichtigen Zwischenspeicher für Informationen. Dieser Effekt tritt natürlich bei Spiel und Sport viel eher ein, als beim Abhängen vor dem Computer und dem Fernseher. Kinder und Jugendliche treffen sich nicht mehr draußen, sie treffen ihre Freunde auf Facebook und Instagram. Hirnforscher haben herausgefunden, dass sich in den letzten Jahren bei Jugendlichen der Bereich im Gehirn, der für die Daumenbewegung zuständig ist, deutlich vergrößert hat. Eine Anpassung an whatsapp & Co. Nach Schule und Hausaufgaben heißt es einfach nur „chillen“ und die technischen Verführungen sind groß.

Eltern tragen heute als Vorbilder eine größere Verantwortung denn je. Kinder und Jugendliche übernehmen durch Imitation Mimik, Gestik und Verhaltensweisen. Eltern müssen für sich und ihre Kinder für mehr und regelmäßige Bewegung sorgen und diese Aktivitäten auch konsequent einhalten. Viele Eltern argumentieren, dass neben der Schule kaum Zeit für Freizeitaktivitäten bliebe. Doch knapp 2 Stunden verbringen Jugendliche täglich online am Handy oder Tablet mit Chatten und Spielen und kommunizieren mit 386 virtuellen Freunden, 2 Stunden spielen sie Computer- und Videospiele. Ein Nährboden für ADHS, Hyperaktivität und ADS, Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom.

Kinder müssen andere spannende Aktivitäten kennenlernen, die sie körperlich herausfordern. Nutzen Sie frühzeitig den Bewegungsdrang, die Bewegungsfreude und den Spieltrieb ihrer Kinder. Fahren Sie ihr Kind morgens nicht mit dem Auto bis vor die Schultür. Körperliche Betätigung, Bewegung und Sport sind Doping für das Gehirn. Die Produktion von Adrenalin, also Stresshormonen, wird reduziert und Endorphine, körpereigene Glückshormone, werden ausgeschüttet. Bewegung ist Grundvoraussetzung für die Entwicklung von Sprache und für die korrekte Raum-Lage-Wahrnehmung von Buchstaben und Zahlen. Für eine leichte Stiftführung muss die Hand-Auge-Koordination gut ausgeprägt sein. Studien belegen, dass „Bewegung schlau macht“, die Konzentrationsfähigkeit deutlich steigert und somit die Lust am Lernen weckt.

Der Beitrag Bewegung ist Nahrung für das Gehirn und macht Kinder klüger erschien zuerst auf .

]]>
3703