Bewegung ist gut für die Gesundheit, das wissen wir. Aber Bewegung bewirkt noch viel mehr. Sie bildet die Grundlage für die gesamte Persönlichkeit bei Kindern, für Selbstständigkeit und Selbstvertrauen, Impulskontrolle und Frustrationsschwelle sowie Konzentrationsfähigkeit.
Bewegung ist das wichtigste Instrument mit dem unsere Kinder ihre Umgebung und Umwelt wahrnehmen, erforschen und verarbeiten. Kinder lernen ihren Körper kennen und können so ihre persönlichen Möglichkeiten und Fähigkeiten einschätzen. Beim Klettern und Rutschen, beim Balancieren und Schaukeln, beim Turnen und Tanzen, beim Spielen mit Bällen, beim Laufen im Strandsand, beim Schlittern auf einer Eisfläche oder beim Schwimmen können sie Gleichgewicht und Körperkoordination erleben.
Wenn Kinder sich bewegen, verbessert sich nicht nur ihre Körperhaltung, auch das Gehirn ist besser durchblutet. Beim Sport werden Hirnareale angesprochen, die mit dem Arbeitsgedächtnis in Verbindung stehen, einem wichtigen Zwischenspeicher für Informationen. Werden Bewegungsabläufe geübt, vernetzen sich die Nervenbahnen im Gehirn. Dieser Effekt tritt natürlich bei Spiel und Sport viel eher ein, als beim Abhängen vor dem Computer und vor dem Fernseher.
Bewegungsmangel durch digitale Medien steigert Krankheitsrisiko
Laut Medienstudie von DAK-Gesundheit und UKE Hamburg verbrachten Kinder und Jugendliche im Jahr 2023 an einem normalen Wochentag durchschnittlich 150 Minuten mit digitalen Medien, am Wochenende mit 224 Minuten fast vier Stunden täglich. Bei Jugendlichen ab 13 Jahren steigert sich die Nutzungsdauer derzeit auf über 380 Minuten, also über sechs Stunden täglich. Wertvolle Zeit, die ihnen für Sport, Spiel und Bewegung, vor allem an frischer Luft, verloren geht.
Diese Kinder zeigen zunehmend motorische Hyperaktivität, Gewaltbereitschaft, Bewegungsmangel und Übergewicht, sowie Haltungsschäden und Kopfschmerzen. Ein Nährboden für Aufmerksamkeitsdefizite, wie ADS oder ADHS, die die ganze Familie belasten können. Kinderärzte und Krankenkassen warnen daher vor den gesundheitlichen Folgen, wie depressive Verstimmungen, Ängste und ein höherer Stresslevel. Ausreichend Bewegung und Sport helfen dabei, Stresshormone wieder im Körper abzubauen und sich zu erholen.
Bewegungserfahrungen machen Kinder klüger
Fördern Sie den Bewegungsdrang, die Bewegungsfreude und den Spieltrieb ihrer Kinder. Körperliche Betätigung, Bewegung und Sport sind Doping für das Gehirn. Die Produktion von Adrenalin, also Stresshormonen, wird reduziert und Endorphine, körpereigene Glückshormone, werden ausgeschüttet. Kinder können mit Bewegung Belastungen, Stress und Ängste leichter bewältigen. Zudem fördert Sport die Sozialkompetenz der Kinder und den Teamgeist und es entstehen neue Freundschaften.
Bewegt sich ein Kind oder Jugendlicher zu wenig, kann das in späteren Jahren auch zu erheblichen Lernproblemen führen. Bewegung ist Grundvoraussetzung für die Entwicklung von Sprache und für die korrekte Wahrnehmung von Zeit- und Raumorientierung, von Mengen und Zahlen sowie Buchstaben. Studien belegen, dass Bewegung die Lern- und Gedächtnisleistung sowie Aufmerksamkeit und Konzentrationsfähigkeit deutlich steigert und Kinder viel belastbarer werden. Die Freude am Lernen wächst und somit macht Sport klüger.