ADS/ADHS – Symptome erkennen – Wenn die Wahrnehmung auf Reisen geht
ADS und ADHS Symptome interpretieren – Welchen Unterschied macht das „H“?
ADS und ADHS unterscheiden sich nicht nur anhand der Symptome. Von gravierenden Lernschwierigkeiten bei AD(H)S oder Aufmerksamkeitsschwäche sind heutzutage bis zu 26 % der Kinder und Jugendlichen betroffen. Über 5 % der Schüler:innen leiden unter einer Aufmerksamkeitsstörung. In der Internationalen Klassifikation wird zwischen ADHS als Aufmerksamkeitsstörung mit Hyperaktivität (ICD-10 F90.0) und Impulsivität und ADS (Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom) bei Unaufmerksamkeit mit geringfügigem impulsivem Verhalten unterschieden. Wie unterschieden sich also die ADS/ADHS – Symptome? Die Geschichten vom „Zappelphilipp“ und vom „Hans-guck-in-die-Luft“ aus dem alten Kinderbuch „Der Struwwelpeter“ beschreiben noch heute sehr gut die Symptome von ADS und ADHS.
Das „H“ steht für die motorische Hyperaktivität. Wir unterscheiden also: den unaufmerksamen Typ und den hyperaktiv-impulsiven Typ.
ADS = Aufmerksamkeits-Defizit-Störung bzw. Syndrom
ADHS = Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Störung bzw. Syndrom
Von einer ADS oder ADHS betroffene Kinder und Jugendliche können altersentsprechende Entwicklungsaufgaben im schulischen Lern-Leistungsbereich nur unter größter Anstrengung erfolgreich bewältigen. Oftmals gehen die Lernschwierigkeiten bei ADHS oder Aufmerksamkeitsschwäche mit organisatorischen und motivationalen Lerndefiziten, ungünstigem Lern- und Sozialverhalten sowie psychischen Problemen einher. Der junge Mensch ist nicht in der Lage sein Potenzial auszuschöpfen und die geforderte Leistung zu erbringen. Es entstehen Lern- und Leistungsdefizite und Verhaltensauffälligkeiten. Die Symptome von ADS und ADHS gehen fließend ineinander über.
Kern-Symptome von ADS als auch ADHS:
- emotionale Instabilität mit unkontrollierten Verhaltensweisen
- Vergesslichkeit und Zerstreutheit
- leichte Ablenkbarkeit
- schlechte Konzentrationsfähigkeit
- unharmonische Feinmotorik
- großes Gerechtigkeitsempfinden
- häufiges Trödeln und Verspäten
- schlechtes Zeitgefühl
Kinder und Jugendliche mit ADS, Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom, fallen meist weniger auf als ihre hyperaktiven Mitschüler. Durch Ihre gute Intelligenz können kluge Kinder diese Defizite lange kompensieren. Aber spätestens in der dritten oder vierten Klasse ist ihr Arbeitstempo zu langsam, alle Anstrengung hilft nichts und sie beginnen psychisch zu leiden. Sie entwickeln Schulunlust und Selbstwertprobleme sowie psychosomatische Beschwerden.
Kern-Symptome von ADS:
- Langsamkeit und Verträumtheit
- Unkonzentriertheit und Unaufmerksamkeit
- mangelnde Antriebskraft eine Aufgabe zu beginnen
- sehr langsames Arbeitstempo mit erhöhter Fehlerquote
- Empfindlichkeit und besondere Sensibilität
- Ängstlichkeit und Schüchternheit
- große Stimmungsschwankungen
- blühende Phantasie
Kinder und Jugendliche mit ADHS, Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Syndrom reagieren auf Erziehungsmaßnahmen äußerst problematisch, reagieren unkontrolliert und befolgen Anweisungen von Eltern und Lehrern oft nicht. Ihre Fähigkeit, Situationen einzuschätzen und soziale Regeln zu befolgen, ist beeinträchtigt. Sie fühlen sich unverstanden und ungerecht behandelt und sind schnell frustriert. Sie können sich schlecht organisieren und vermeiden unliebsame Aktivitäten.
Kern-Symptome von ADHS:
- Impulsivität mit unkontrolliertem Verhalten
- motorische Unruhe mit Bewegungsdrang
- kurze Aufmerksamkeitsspanne
- Ungeduld, wenig Ausdauer
- soziale Kontaktschwierigkeiten
- das ständige Gefühl, nicht verstanden zu werden
- unorganisiert durch fehlende Handlungsplanung
- niedrige Frustrationsgrenze
Im streng geregelten Schulalltag tritt die mangelnde Ausdauer und Konzentrationsfähigkeit zu Tage. Betroffene versuchen Aufgaben zu vermeiden und fallen durch geringe Anstrengungsbereitschaft, niedrige Frustrationstoleranz mit impulsiven Ausbrüchen oder Tagträumen auf. Sie können dem Unterricht nur schwer folgen, schalten ab und sitzen stundenlang an den Hausaufgaben und müssen Versäumtes nachholen. Handeln sie daher frühzeitig und informieren sich über ein Aufmerksamkeits- und Verhaltenstraining.