Woher kommt eine Dyskalkulie? 

Rechenschwierigkeiten | Rechenschwäche
Rechenstörung (Dyskalkulie)

Warum kann ich nicht rechnen?

Die Ursachen einer Rechenstörung sind vielfältig und individuell verschieden. Risikofaktoren könnten eine genetische Disposition, biologische Faktoren und/ oder eine Aufmerksamkeitsschwäche oder eine Schwäche der Basisfunktionen wie z.B.  der visuell-räumlichen Wahrnehmung sein. Ist die räumliche, auditive oder visuelle Wahrnehmung gestört, so kann der Schüler grundlegende Begriffe und Zusammenhänge nicht korrekt verstehen.  Die Verknüpfung von Sinnesleistungen ermöglichen eine Entwicklung mathematischer Vorläuferfähigkeiten.  Diese sind entscheidend für die spätere Bewältigung mathematischer Kompetenzen in Schule und darüber hinaus. Auch Umweltfaktoren wie schulische Unterrichtsdefizite sowie Persönlichkeitsfaktoren oder besondere psychische Belastungen des Kindes oder Jugendlichen können dazu beitragen.

Notwendige Basisfähigkeiten und Kompetenzen:

  • Räumliche und zeitliche Beziehung und Orientierung:
    links, rechts, oben, unten, vorne, hinten, hinter, vor, über, unter …
  • Visuomotorische Koordination: z.B. Auge-Hand-Koordination:
    Bewegungen des Körpers oder Teile des Körpers  werden mit dem Sehen koordiniert.
  • Visuelles Gedächtnis:
    Mentale Repräsentation und Abstraktion, ein räumliches Vorstellungsvermögen.
  • Arbeitsgedächtnis:
    Merkfähigkeit und rasche Abrufgeschwindigkeit.
  • Sprachentwicklung:
    Sprachverständnis als Basisfähigkeit für das Verstehen räumlicher und zeitlicher Handlungsabläufe. 

Kernproblem beim Rechnen sind ein falscher Zahl- und Zählbegriff, ein fehlendes  Stellenwertverständnis bei mehrstelligen Zahlen,  ein weiterhin zählendes Rechnen mit den Fingern und daher keine Automatisieren der Rechenoperationen. Aufgrund der Schwierigkeiten beim Verstehen der mathematischen Konzepte entwickeln Kinder oft ein starkes Vermeidungsverhalten, ja sogar eine Abneigung gegenüber mathematischen Inhalten. Vermehrtes Üben bringt kaum nachhaltige Erfolge. Misserfolge, Lern- und Leistungsstörungen und nicht selten Verhaltensstörungen und Ängste werden ausgelöst.

Symptome einer Rechenschwäche / Rechenstörung sollten daher frühzeitig erkannt werden, damit das Kind rechtzeitig und nachhaltig in der Entwicklung unterstützt werden kann. Rechenstörungen wachsen sich nicht aus, aber sie lassen sich durch eine gezielte Förderung überwinden.